Pfingstsonntag

und nicht ein Pfingstochse in Sicht. Als ich noch auf dem Land wohnte, fand ich Pfingstochsen eine großartige Einrichtung.

In Berlin ist die Pfingstochsendichte leider sehr gering.

Und dann war da noch dies!

Eine extrem wichtige Sache, schließlich wollen wir ja nicht, daß die Stadt in die Barbarei zurücksinkt, was uns Berichte über sog. "Happy Slapping" fast schon annehmen lassen.

Lerchenmorgen

Wie habe ich mich als Kind lustig gemacht über die meine erwachsenen Familienmitglieder, die alle seit 3-4 Uhr morgens wach waren.

Aber nun hat mich der Familienfluch seit geraumer Zeit ebenfalls erwischt und besonders extrem ist es natürlich wenn die Nächte so kurz sind, wie eben jetzt.

Kaum beginnt die Vordämmerung, so bin auch ich hellwach.

Eine Lerche eben.

Broken Water

Eine weitere Lektion gelernt.

Angelika

Zoran Drvenkar hat ein wunderbares Jugendbuch geschrieben, dessen Handlung im Kiez von Berlin-Charlottenburg spielt – Titel: „Niemand so stark wie wir“. Dieser Satz fällt mir – in abgewandelter Form – ein, wenn ich an Angelika denke: Niemand so stark wie sie. Natürlich, wie fast jede Stärke, so war auch diese eine gebrochene. Aber Angelika hatte sich eine Verbundenheit mit dieser Existenz, eine Bodenhaftung erkämpft, durch die sich zu der großen Symphatie, die ich für sie empfand, ein Gefühl der Bewunderung gesellte. Ja, welch eine Kämpferin – und kämpfen, das hieß für Angelika auch, sich gegen dieses geheuchelte Mitleid für eine sog. Behinderte abzugrenzen, sondern mit Power und Entschlossenheit den eigenen Weg zu gehen – falls es erforderlich war (in Zeitnot auf dem KuDamm zum ehrwürdigen Astor-Kino, lang ist es her...) ggf. durch den von ihr so benannten „Krückentrick“, mit dem sie sich Platz schaffte selbst in der dicksten Menschentraube.
Ihr Blick auf andere Menschen konnte sehr hart sein – und zugleich hatte sie einen wunderbaren norddeutschen Humor, einen Sinn für Ironie, bei dem sie sich selbst nicht aussparte, und eine selbstverständliche Großzügigkeit. Eine Begegnung mit Angelika war immer intensiv und oftmals heilsam.Die Erinnerung an sie wird mich nie verlassen. Say hello wave goodbye.

So weit, so gut

Michael ist erfolgreich operiert worden und hat die Intensivstation schon gestern verlassen können. Jetzt kommt es auf den langfristigen Operationserfolg und das Vermeiden von Infektionen an.

Er ist tapfer und ich bin glücklich, habe ich doch angesichts dieser Operation feststellen dürfen, daß meine irrational überhöhte Angst um ihn, die der Krebs hinterließ wieder normaler Besorgnis gewichen ist. Ich fühle mich wieder normal und somit ist auch meine Liebe zu ihm wieder normal. Es bleibt mir nur der Schluß, das der Krebs eben so gefährlich war, daß die reale Möglichkeit seines Todes bestand und ich deswegen so reagierte.

Angelika

Angelika auf Torstens und meiner Hochzeitsfeier photographiert von Imke Laß.

Michael wird jetzt gerade operiert und das ist die Zeit die am schwierigsten zu bewältigen ist

Weder hier noch da. Weder davor noch danach. Mittendrin muß ich ihn und er sich Fremden überlassen, bewußtlos in der Hoffnung auf erneutes beidseitiges Sehen.

Wir sind beide keine Freunde von Kontrolle abgeben und andere über uns entscheiden lassen.

Augenoperationen, Operationen jeder Art lassen keine Wahl.

Michael wird morgen operiert und dann ist natürlich heute ein Zahn locker

Michaels Spezialität: Es ist sowieso schon dramatisch...AugenOP.

Und dann am Tag davor ist ein Zahn locker, einfach damit wir noch eine Steigerung haben.

Vielleicht sollte er doch Pekingoper singen.

Meine Familie hätte ihn geliebt.

Traurig/erleichtert

Traurig und erleichtert bin ich.

Ich wünschte Torsten würde mir das Photo von Angelika auf der unserer Hochzeit heraussuchen. Ich will es hier im Text einbinden.

Erinnerungen

Am Kudamm in Berlin auf dem Dachgarten mit Angelika sitzen und von ihr mariniertes Fleisch grillen, zusammen mit anderen Kostbarkeiten, die sie zubereitet hatte. Immer dabei ein guter Wein und verdammt viel Lachen.

Zierkaden

Angelika ist tot.



Die streitbarste Fee, die ich kannte.


Diese Welt wird dich missen.

Ruth

Zierkaden

Immer noch keine Klarheit.