Saturday, January 14, 2006

Waschküche wäre eine Untertreibung

Hier in Karlsruhe, am Rhein, wird es leicht mal neblig. Was sich im Moment allerdings draussen abspielt wird vermutlich wieder zu "einer erheblichen Zahl von Unfällen im Grossraum Karlsruhe" führen. Torsten wollte eigentlich so loslaufen, hat jetzt aber doch sein Stirnlicht angezogen. Das wird bestimmt eine sehr verzauberte Stimmung sein an der Alb im Winternebel.

Gestern haben haben wir ja in diesem hervorragenden thailändischen Restaurant gespeist. Sie haben jetzt eine andere Bedienung dort, die wie eine Schönheitskönigin aussieht. Ich bin sicher, dass sie vielen Männern und einigen Frauen schlaflose Nächte bereitet. Auf dem Rückweg war es schon wieder ein paar Grad kälter, aber wir hatten Glück und eine - laut Fahrplan - völlig irreguläre S-Bahn kam des Weges.

Während des Essens las Torsten mit einen sehr Artikel aus der FAZ vor, ein jetzt in Frankreich lebender Journalist erlebt Berlin, sehr vergnüglich. Viele Berliner, einschliesslich der Eingeborenen, scheinen mein Oszillieren zwischen Zu- und Abneigung zu teilen. Jedenfalls unterhielten wir uns natürlich auch, über dieses und jenes. Die Vorstellung das Michael stirbt, was ja durch den Krebs und die vielen Operationen eine gewisse Wirklichkeitmöglichkeit erlangte, ist eine Vorstellung die mich zu Beginn völlig paralysiert hat. Und dass dies so war, das ich mir kein Leben ohne Michael vorstellen konnte, hat mich dann erst richtig schockiert. Eine Reaktion nämlich auf das Aufwachsen mit einer Mutter die von einem Suizidversuch zum nächsten schreitet war nämlich immer, das ich mir ein Leben ohne jeden auch mir nähesten Menschen vorstellen konnte. Das ist bei Michael nicht so und das machte mir reichlich Angst. Also war ich in einem wenig wünschenswertem Angstkreislauf. Es ist aber eben auch so, dass ich noch nie so geliebt habe wie ich Michael liebe. Das ich bereit war, um meinem Gefühl zu folgen, so gegen ziemlich alles zu verstossen, was mir moralisch wert war, die Stadt zu verlassen, ad hoc zu einem Mann zu ziehen. Weil von der ersten telefonischen Nacht an, dieses Gefühl so unglaublich stark war. Glücklicherweise bin ich aus diesem Angstkreislauf auch wieder hinausgekommen. Michael und ich haben - jetzt auch schon vor einigen Monaten - gesprochen und Michael, der ja eben grundsätzlich nach vorne lebt, hat es geschafft mir dies wieder nahe zu bringen, was vor diesem Krebsjahr eh immer meine Lebensperspektive war: Nämlich das Leben in Angst das Unfreieste mögliche ist und das egal wieviel Zeit wir noch teilen werden, sie durch Panik vergiftet wird.

Seitdem gibt es Flackermomente, aber nicht zu vergleichen mit dem anderen Gefühl und Flackermomente der Angst, bspw. kurz vor einem Kontrolltermin, finde ich auch recht normal.

1 Comments:

Blogger DragonOfTheDawn said...

Auch ich habe mit Dir die Liebe gefunden, wie ich sie mir nie erträumt habe. Es war mir nie zuvor passiert, daß ich mich so für einen anderen Menschen geöffnet habe. Und so hat mich diese mir geschenkte Liebe dem Leben gegenüber weiter geöffnet.

An diesem Geschenk erfreue ich mich an jedem Tag; ich hoffe, daß es noch lange währt.

Die Liebe und die Kraft, die ich durch Dich meine geliebte Sonne, erfahren habe, hat mir die schweren Momente leicht gemacht - wir leben im Augenblick.

Das Vergangene bleibt vergangen; wir haben die innewohnenden Lektionen zu beachten. Die Zukunft können wir nur begrenzt beeinflussen, doch wir sollten ihr ohne Angst begegenen. In der Gegenwart können wir unseren Mitwesen und unserer Umwelt mit Liebe und Respekt begegnen und uns dem Schönem erfreuen - so wie Du es mir gezeigt hast und mich auch immer daran erinnerst. So leben läßt der Angst wenig Raum.

Ich liebe Dich und Danke Dir für die Zeit mit Dir.

January 14, 2006 1:46 PM  

Post a Comment

<< Home