Sunday, January 22, 2006

Sonntagmorgen in der Kurverwaltung

Gerade habe ich einen Lauf durch die schon recht kalte Luft hinter mir, wobei die richtige Kälte ja erst noch im Laufe des Tages hier ankommen soll. In Berlin ist es wohl jetzt schon richtig knackig und wird noch bedeutend kälter.

Ich hatte erst mein morgendliches und reichliches Frühstück bei Frau Kugler, gemischt mit unserem jetzt schon üblichen Morgengespräch. In diesen Gesprächen diskutieren wir die allgemeine und besondere Lage. Heute morgen streiften wir nur kurz den verendeten Entenwal in England. Ein hübsches Beispiel für fröhliche Hysterie. Natürlich ist der Entenwal in der Themse viel, viel wichtiger als die Menschen die kontinuirlich durch Krieg, Terror oder Mangelernährung sterben. Wir, Frau Kugler und ich, streiften heute morgen eher den merkwürdigen Kunden von gestern. Er wollte angeblich ein Einzelzimmer für seine Frau (ich allerdings bin der Ansicht, dass diese Frau nur in seiner Einbildung lebt). Und obwohl Frau Kugler wahrhaftig bereit war ihm alles zu zeigen, wie bspw. den Aufenthaltsraum oder meine vom Flur zugängliche Toilette, hatte sie ihm vorher schon angekündigt, dass das Einzelzimmer bewohnt und somit nicht anschaubar wäre.

Nachdem Michael und ich aus meinem Zimmer auftauchten, indem wir uns wie im Moment üblich gerade hemmungslosem Sex hingaben, kam dieser Mann auf Michael mit den Worten: "Ah, der alte Kurkamerad!" entgegen. Michael der doch immerhin erst 49 ist, verwahrte sich entschieden gegen alt und Kamerad. Das hielt den Mann aber nicht davon ab, mindestens zweimal nachzufragen, ob er mein Zimmer besichtigen könne, was ich ihm natürlich verwehrte. Darauf ging er prätentiös ab. Durch den Vermieterinnenbuschfunk hörten wir, das er den Rest des Tages mit dem Gastgeberverzeichnis der Kurverwaltung von Haus zu Haus ging, dort reichlich besichtigte, sich aber nirgendwo zu einer Buchung durchringen konnte.

Deswegen mein Schluss: Es gibt diese Frau gar nicht, er wandert zum Zeitvertreib, da ja am Wochenende kurhalber eher wenig los ist, von Vermieter zu Vermieter und nervt ale mit seinem wahrhaft merkwürdigen Wesen.

Und heute morgen nach dem Frühstück, zog es mich erst zu einer Telefonzelle, wo ich von dem sehr hübschen Service R-Gespräch profitierte und Torsten anrief. Dieser hatte und hat zu meiner Beruhigung ein sehr, sehr geruhsames Wochenende. Mit viel Zeit für ihn alleine und zum rumhängen. Bei seinem Terminkalender sind mal zwei Tage der Ruhe zur Aufrechterhaltung der geistigen Gesundheit absolut unverzichtbar.

Abgesehen davon, dass ein Mann der verdächtig wie Schönhuber aussah (eigentlich ja midnestens in den 36. Höllenkreis abgetaucht) um die Telefonzelle herumstrich, war es ein sehr, sehr nettes Telefonat. Am Wochenende zuvor war ich ja noch in Karlsruhe und wir unternahmen das eine und das andere. Vor einer Woche waren wir bei dem Frühstück und Kino. Eine wirklich hübsche Idee, besonders das es sich bei diesem Karlsruher Kino um ein altes Haus handelt, mit dem Flair eines richtigen Kinos.

Nachdem dem Telefonat der schon übliche morgendliche Gang in die Kurverwaltung. Nachdem Erwerb einiger Münzen warf ich den Computer an und begab mich ins Netz. Vorher allerdings erfuhr ich bei einem kleinen Plausch, dass der Mann der uns nachmittag mit seiner Anwesenheit verwunderte, gestern morgen schon in der Kurverwaltung war und die Geschichte mit dem Zimmer für seine Frau erzählte....

Nachdem ich mich jetzt also am Pc ausgetobt habe, nicht ohne an meinem Collarme Profil für ZenDragoness zu arbeiten, werde ich jetzt kurgerecht ins Kurmittelhaus gehen und dort einige Gläser der Wernarzer Quelle hinunterstürzen. Der Bus wird mich dann zurück ins Haus Kugler bringen und dort werde ich mit zunehmender Ungeduld der Ankunft meines Liebsten harren, in der nicht ganz unbegründeten Hoffnung auf einen weiteren smsexlastigen Nachmittag.

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