Friday, January 27, 2006

Leiden an und für sich

Als ich gerade bei strahlendem Sonnenschein durch das verschneite bauliche unglaublich schöne Kurensemble auf die Kurverwaltung zuging, kam mir eine Frau entgegen. Sie LITT! Oh ja und wie! Sie litt so, dass allein sie anzusehen schon dazu führte sich schlecht zu fühlen.

Mir gehen solche Menschen immer schon beträchtlich auf den Sack (in Ermanglung desselben - anatomisch betrachtet - auf die Eierstöcke, Nerven und überhaupt). Ich kann diese Menschen die so dramatisch und dauerhaft leiden nicht ab, sie erzeugen wenn es hart kommt Haßgefühle in mir.

Verdammte Scheiße, also ich könnte mich wirklich gut hinsetzen und den ganz, ganz grossen Leidenskoffer aufmachen. Kleiner Abriß: Mutter mit irgendwas rund um 10 Suizidversuche mit dem letzten mäßig erfolgreich und im Wachkoma, Blutsvater Pädophil (lies in seinem Fall kurz vor der Pubertät-Schänder; Mädchen), Adoptivvater behandelt wg. paranoider Schizophrenie und ein Horror in den Jahren, die ich gezwungen war in einer Wohnung mit dem Schwein zu wohnen, Grossvater Kinderschänder von Anfang an (diesem Thema widme ich mich dann mal bei Gelegenheit), Mutter, Tante und Grossvater Trinker, aktueller Mann an Krebs erkrankt im Moment frei, aber natürlich in Remission usw. usf.

Und ja, ich bin auch nicht glücklich darüber dass je nach Befindlichkeit, dunkle Flure bei mir absoluten Horror auslösen können, alleine sein in einem Haus mit einem mir fremden Mann zu einem Panikanfall führen kann usw. usf. Heute wache ich nachts nur noch sehr selten schreiend auf, mein erster Mann kann davon ein Lied singen.

Aber und das ist das grosse Aber, ich habe mich schon sehr, sehr früh dazu entschieden für den nächsten Sonnenaufgang, den nächsten guten Moment zu leben und alles dafür zu tun, was nur in meinen Möglichkeiten liegt. Ich habe gelernt, mir Freunde zu suchen, die nicht genauso ausgeklinkt sind, wie meine Familie und ich habe immer wieder Liebe, Zuwendung, Achtung und Respekt in meinem Leben erhalten und gegeben. Was ich nicht getan habe, ist zu LEIDEN. Diese Menschen, die ständig nur über das sprechen, was schief gegangen ist in ihrem Leben, sorgen mit ihrer Fixierung dafür, dass genau dieses wieder passiert: Es wird wieder schief gehen, es wird wieder etwas zum Unglückwerden geschehen. Attitüde ist alles, das hat Michael gerade wieder und tut es noch mit dem Krebs bewiesen. Und gerade deswegen kotzen mich diese Leute so an. Die doch tatsächlich glauben, sie erleben Leid. Dann entsteht in mir das dringende Bedürfnis sie Leid erleben zu lassen, damit es in dem kleinen Köpfchen wieder klarer wird.

Also wie sich jeder denken kann, ich bin mit diesem Thema noch nicht durch. Dieses war nur der Anfang......

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