Monday, October 24, 2005

Goldener Kern

Warum eigentlich goldener Kern? Gerne würde ich jetzt das Photo des Bildes, das Torsten vor vielen Jahren für mich zeichnete, zeigen. Dieses wundervolle Werk jedenfalls titelte er: Betrachtungen über einen goldenen Kern.

Es war morgens entstanden bevor er arbeiten ging und mir besonders wichtig. Da ich eine feste Anhängerin des wenn ein Ding besonders wichtig für dich ist, ist es ein gutes Geschenk für jemand anderen, bin, nahm ich dieses geliebte Bild mit zu meiner Mutter. Mami liegt im Wachkoma nach dem 12. Suizidversuch, daß ist der gegenwärtige Stand und das wird er auch bleiben solange sie lebt, da ein grosser Teil des Gehirnes zerstört ist. Sie hat allerdings Empfindungen, aber was sie erlebt ist genauso unklar für mich, da sie ja nicht darüber sprechen kann.

Ich nahm es also mit in diese ausgezeichnete Klinik im Herzen des Hunsrücks, wo Menschen wie meine Mutter auf der Station Schneidewind liegen, die die sonnendurchfluteste der ganzen Klinik ist und wo meine Mutter morgens von den Pflegern zum Eingang geschoben wird, neben die Schwestern. Das finde ich gut, sie hört, bzw. spürt sie ist nicht allein und ist nicht allein sein, dass was uns (Menschen) in den Wahnsinn treiben kann.

Ich nahm es also mit und hing es über ihr Bett, an eines ihrer Bilder die Manfred, der vermutlich einzige Mann der sie tatsächlich liebte, dort aufgehangen hat.


Als ich das nächste Mal kam, war Betrachtungen über einen goldenen Kern fort.


Manfred ich sprechen nicht miteinander, ich kann also nur spekulieren. Aber wie ich die bösartige Eifersucht von Manfred kenne, hat er es abgenommen und zerstört. Ich habe viel Geduld mit Manfred, er rechnet sich Schuld an an ihrer Entscheidung.

Aber ich vermisse Betrachtungen über einen goldenen Kern sehr.

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